Über mich
Während meiner Zeit als Krankenschwester habe ich mich intensiv mit der Komplexität des menschlichen Wesens auseinandergesetzt. Diese Faszination fließt in meine künstlerische Formensprache ein, die ich durch verschiedene Collagetechniken ausdrücke. Neben der Natur, aus der ich Kraft schöpfe, beschäftigen mich auch aktuelle Themen, wie zum Beispiel das Frausein in verschiedenen Kulturen und Ländern.“
Kunst bedeutet für mich, einen ästhetischen Ausdruck zu finden für das Menschliche.
Persönliche Worte der Kulturagentur Mellrichstadt
Gabriele Halbig wurde 1959 in Würzburg geboren. 2005 – 2008, sowie 2009 – 2011 absolviert sie ein Studium der Bildenden Kunst an der Akademie Faber-Castell (AFC) mit Abschluss. Sie illustriert Bücher und ist Mitglied in mehreren Kunstvereinigungen.
Die Linie ist das Element der Zeichnung; sie ist künstlich erschaffen. Sie ist ein Spiel, eine Art der Kommunikation – miteinander und mit dem Betrachter. Linien sind untereinander vernetzt – Lebenslinien. Sie stehen für sich und gehen doch immer wieder Beziehungen ein.
Der Mensch mit all seinen Facetten, seiner Vielfalt an Gefühlen, seiner Individualität fasziniert sie, schon durch ihren langjährigen, sozialen Beruf als Krankenschwester mit vielen Zusatzausbildungen. Sich mit dem Individuum auseinanderzusetzen, bedeutet einfühlen, in sich gehen, sich auch mit einem selbst auseinanderzusetzen, um dann kreativ zu werden.
Damit die Wirkung der Linien elementar dargestellt werden kann, verwendet Gabriele Halbig oft einfache Materialien, wie z B. Stift auf Untergrund; ebenso benötigt sie für ihr künstlerisches Tun Materialien, die ihr Widerstand entgegensetzen, die sie herausfordern, wie Zink- und Holzplatten. Darüber hinaus ist Drucken ihre Leidenschaft, sei es durch Handabrieb, mithilfe einer Tiefdruckpresse, mittels UV-Licht und vielen weiteren Methoden. Für sie ist das Handwerk entscheidend.
Mellrichstadt 2021
Lebenslauf
1959 in Würzburg geboren
Seminare und Weiterbildung in Würzburg, München und Calas/Frankreich
1999 - 2002 „Artist libre“ in Frankreich (Porzellanmalerei)
2003 - 2009 freischaffend in Deutschland (Monheim) tätig
2005 - 2008 Studium der Bildenden Kunst an der Akademie Faber-Castell (AFC) mit Abschluss
2006 Buchillustration „Hommage an das Leben“ von Dr. Gerhard Groß
2006 Mitglied der „Kunstfreunde Donauwörth e. V.“
2009 – 2011 Aufbaustudium an der AFC mit Abschluss
2011 Mitglied im Kunstverein Neuburg/Don
2011 Mitglied in der Online-Galerie „Art Universe“
2011 Buchillustration „Facetten des Lebens und eine kleine Biografie des Punktes“ von Dr. Gerhard Gross
2011 - 2023 Mitglied im Berufsverband Bildender Künstler Schwaben Nord u. Augsburg e. V.
2012 Mitglied im „Kunstladen“ Schrobenhausen
2012 Teilnahme an der 2. Kunstmesse Ingolstadt
seit 2023 Mitglied im Berufsverband Bildender Künstler Unterfranken e.V.
Künstlerinnen-Portrait des Monats September 2024 - Kunstverein Bad Neustadt a.d. Saale
Ein Interview mit der Druckerin Gabriele Halbig
Frage: Bitte stelle dich unseren Lesern kurz vor. Wer bist du und was machst du als Künstlerin?
GH: Mein Name ist Gabriele (Gaby) Halbig; ich bin verheiratet und das Drucken ist meine Leidenschaft.
Frage: Wann und wie hast du begonnen, dich künstlerisch zu betätigen?
GH: Bereits sehr früh, so dass mir meine Mutter die Buntstifte versteckte, da Zeichnen ein größeres Interesse bei mir weckte als viele Fächer in der Schule wie z. B. Erdkunde und Mathe.
Frage: Gab es einen bestimmten Moment oder Einfluss, der dich dazu inspiriert hat?
GH: An den Zeichnungen meiner Lieblingstante konnte ich mich kaum sattsehen.
Frage: Was sind deine bevorzugten Medien oder Techniken, mit denen du arbeitest?
GH: Die Drucke entstehen aufgrund verschiedenster Materialien: sei es ein Holzdruck, eine Ätznadelradierung, eine Cyanotypie oder ein Druck mit der Gelplatte. Meine momentane Faszination gehört den Collagen, die ich aus verschiedensten Drucken erstelle.
Frage: Welche Themen oder Motive inspirieren dich in deiner Kunst?
GH: Da ich sehr eng mit der Natur verbunden bin, fließt vieles davon in meine Arbeiten, aber natürlich beschäftigen mich auch aktuelle Themen.
Frage: Kannst du uns etwas über deine kreativen Prozesse erzählen? Wie gehst du vor, wenn du ein neues Kunstwerk schaffst?
GH: Ich arbeite gerne in kleinen Serien mit einem Thema, das mich gerade beschäftigt.
Frage: Gibt es andere Künstler oder Kunstbewegungen, die einen Einfluss auf deine Arbeit haben?
GH: Eberhard Roll inspirierte mich sehr mit seinen Arbeiten „organische geometrie“.
Frage: Wie würdest du deinen künstlerischen Stil beschreiben?
GH: Meine Kunstrichtung ist abstrakt. Für mich spielt die Linie eine große Rolle: sie ist das Element, das künstlich erschaffen wird.
Frage: Welche Bedeutung hat Kunst in deinem Leben?
GH: Kunst bedeutet für mich, einen ästhetischen Ausdruck zu finden für das Menschliche.
Frage: Hast du besondere Ziele oder Projekte, an denen du derzeit arbeitest oder auf die du hinarbeitest?
GH: Mein Ziel ist es, wieder mit Menschen kreativ zu werden als Kursleitung, vorwiegend mit Kindern, da ich bereits eine 3-jährige Erfahrung in der Kinder- und Jugendmalschule in Neuburg/Donau mitbringe, die mir sehr viel Freude bereitete.
Frage: Was möchtest du mit deiner Kunst beim Betrachter erreichen oder vermitteln?
GH: Die Linie ist ein Spiel, eine Art der Kommunikation – miteinander und mit dem Betrachter. Ich möchte den Betrachter dazu einladen, sich auf das Linienspiel einzulassen, das ich in ästhetischer Weise darbiete, ihn manches Mal auch verwirren.
Frage: Hast du einen bestimmten Lieblingsmoment oder Erfolg in deiner künstlerischen Karriere, den du gerne teilen möchtest?
GH: Dass ich mir 2011 einen meiner großen Lebensträume noch erfüllen konnte: den Abschluss des Studiums der Bildenden Kunst.
Frage: Wie gehst du mit künstlerischer Blockade oder Rückschlägen um?
GH: Auch wenn ich mal nicht im „flow“ bin, so gehe ich spielerisch an die Kunst heran, gönne mir auch eine kleine Auszeit nur für das Betrachten von Arbeiten anderer Künstler und lese viel über das Wirken einzelner.
Frage: Gibt es etwas, das du jungen aufstrebenden Künstlern raten würdest?
GH: Das Leben so anzunehmen wie es ist, an sich zu glauben und niemals aufzugeben.
Frage: Wie siehst du die Rolle von Kunst in der Gesellschaft heute?
GH: Mehr denn je spielt die Kunst eine große Rolle: das Leben bedeutet Reagieren auf neue Situationen, ständige Improvisation, um gute Lösungen zu finden, und so können wir Künstler dazu beitragen, die Welt auch mit anderen Augen in vielfältiger Weise aufzuzeigen.
Frage: Gibt es etwas, das du unseren Lesern gerne über dich mitteilen möchtest, das sie vielleicht noch nicht wissen?
GH: Ausstellungen durchzuführen, dabei mit den Menschen in Kontakt zu treten, sich auszutauschen, zu diskutieren, denn ein feines Gespräch ist immer ein Geben und ein Nehmen.
Vielen Dank, dass du dir Zeit genommen hast, um unsere Fragen zu beantworten.